Die 7. Auflage des Volksmusiktages MITTENDRIN, der vom 14. bis 16. Juli 2023 in Eichstätt über die Bühne ging, kann einmal mehr – wie bereits in den Jahren 2011, 2013, 2015, 2017, 2019 und kleinformatig auch im Pandemiejahr 2021 - als überaus erfolgreich bezeichnet werden. Der veranstaltende Kulturverein MITTENDRIN e. V. durfte von den unter-schiedlichsten Stellen große Anerkennung für die rein ehrenamtliche Organisation und Durchführung dieser Veranstal-tung, die sich mittlerweile weit über die Region und auch über die Landesgrenze hinaus einen Namen gemacht hat, erfahren.

Neben dem 13-köpfigen Organisationsteam waren über 100 freiwillige ehrenamtliche Helfer bei der Vorbereitung und Durchführung sowie den Aufbau- und Aufräumarbeiten beteiligt. Ohne diesen tatkräftigen Einsatz wäre der Volksmusiktag nicht durchführbar. Einen großen Beitrag leisteten Förderer, Sponsoren und Spender, die zur Deckung der erheblichen Kosten beitragen. Ohne ihre finanziellen Beiträge wäre der Volksmusiktag nicht ansatzweise planbar, geschweige denn zu organisieren. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang Anwohner und Geschäftsinhaber der Eichstätter Innenstadt, die Beeinträchtigungen und Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen mussten und uns trotzdem unterstützt haben. Nicht zu vergessen sind die vielen Dienstleister, wie Sanitäts- und Sicherheitsdienst, Übernachtungshäuser, Elektriker, Wirte und vieler anderer, die während des Volksmusiktages zum Wohl von Musikanten und Gästen im Einsatz waren und zum Gelingen des MITTENDRIN beigetragen haben. Dieses Zusammenspiel hat den Volksmusiktag MITTENDRIN 2023 ermöglicht und weit über 1.000 Musikanten in über 100 Formationen nach Eichstätt geführt.

Der absolute Löwenanteil der Musikantinnen und Musikanten, der Sängerinnen und Sänger, kam aus der Region und lässt deutlich werden, welch großes Potenzial hier vorhanden ist, auf das der Landkreis Eichstätt mit seinen Landkreisgemeinden und nicht zuletzt der veranstaltende Kulturverein Mittendrin e. V. mehr als stolz sein können. Viele der Gruppen sind von Anfang an dabei und konnten dieses Mal ebenso ihre 7malige Teilnahme feiern.

Den Auftakt zum Volkmusik-Wochenende in Eichstätt bildete die vom Landkreis Eichstätt initiierte „Volksmusik in der Residenz“ am Freitag 14. Juli im Innenhof der ehemals fürstbischöflichen Residenz/Landratsamt. Mit dabei waren die fränkische Gruppe „Ohrerhüller“ mit traditioneller Tanzmusik aus Franken, das Baringer Saitenklangduo mit Maria und Evi Krämer an Zither und Hackbrett sowie die Familienmusik Harrer aus Möckenlohe. Der Trachtenverein D‘ Altmühler Eichstätt unterhielt zudem mit Tanzeinlagen und als Sprecher führte in bewährter Weise Gerhard Julius Beck durch das Programm.

Mit einem feierlichen Turmblasen am Samstag 15. Juli um 12.00 Uhr begann mit den Ehemaligen Rebdorfer Bläsern und den Turmbläsern aus Möckenlohe das weitere Veranstaltungsprogramm des Volksmusikwochenendes. Im Anschluss daran wurde das Programm auf alle Veranstaltungsorte in der Eichstätter Innenstadt und im Fischerzelt auf der Seminarwiese ausgeweitet.

Handwerk, Musik, Kunst und Tracht durften beim Mittendrin nicht fehlen und boten beim Mittendrin-Markt ein buntes und breitgefächertes Angebot. Seit Beginn der Eichstätter Volksmusiktage ist der kleine Markt integriert und hielt auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges und charmantes Angebot aus Handwerk, Musik, Kunst und Tracht für die Besucher bereit. (https://www.eichstaett-mittendrin.de/markt/)

Am Samstagabend 15. Juli 2023 durfte sich das Publikum am Marktplatz auf die WüdaraMusi aus Österreich freuen, die sich im Jahr 2008 formiert  hat. Inzwischen ist sie fest etabliert und im Wiener Konzerthaus genauso zu hören wie beim Münchner Oktoberfest, in diversen Fernsehsendungen oder Festivals. Open Air auf der BR-Bühne am Marktplatz mit Stimmungsgarantie.

Beim MITTENDRIN kam auch wieder das tanzfreudige Publikum auf seine Kosten und konnte auf dem großen Tanzboden am Domplatz das Tanzbein schwingen. Dort sorgten am Samstagabend die Tanngrindler Musikanten in bewährter Weise für die passende Musik.

Am Samstag und Sonntag waren auf der Seminarwiese vor und im Fischerzelt tagsüber die großen Kapellen anzutreffen. Dort fand zudem am Sonntagabend die Abschlussveranstaltung mit dem Bauchredner und Humoristen Jackl Aurer statt.

Zum Mitsingen hatte in gewohnter Weise Ernst Schusser eingeladen, der von Wirtshausliedern über Moritaten auch geistliches Liedgut im Gepäck hatte. 

„Miteinander Singen“ lautete das Motto des Zentrums für Volksmusik, Literatur und Popularmusik (ZeMuLi) des Bezirks Oberbayern mit Volksmusikpfleger Leo Meixner. Er wurde mit seinem Team in der Johanniskirche aktiv und hatte ebenfalls mit einem breitgefächerten Lied- und Notenmaterial zum Mitsingen einladen.

„Mitmachen ausdrücklich erwünscht“ – schrieb sich auch der Verein für Volksmusik und Volkslied (VVV) auf seine Fahnen und entsprechend war auch dessen Programm beim MITTENDRIN.

Am Samstagnachmittag 15. Juli waren auch die Eichstätter Altenheime integriert.

Der VVV bot dort ein "Tanzen im Sitzen zu Volksmusik" zum Mitmachen sowie ein Singen mit Senioren an, während die Tanzgruppen des Donaugau-Trachtenverbandes mit Musi und Tanz präsent waren und für ein unterhaltsames Seniorenprogramm sorgten.

Die Trachtler des Donaugaus waren im Anschluss in der Innenstadt unterwegs und erfreuten auch auf dem Tanzboden am Domplatz mit Ihren Auftritten die zahlreichen Gäste.

Als die Oberbayerischen Kulturtage im Juli 2011 in Eichstätt vorbereitet wurden, war ein wesentliches Ziel, aus den Veranstaltungen dieser vom Bezirk Oberbayern getragenen Woche etwas Bleibendes hervorzubringen. Hervorging der Volksmusiktag Mittendrin, der nunmehr im Zweijahresturnus veranstaltet wird. Ein weiterer Beitrag ist auch eine regelmäßig dazu erscheinende Notenausgabe, in der die regionale Musikkultur dokumentiert und festgehalten wird. Und so entstand auch zu diesem 7. Volksmusiktag Mittendrin das Heft 7 „Musi und Gsang aus dem Landkreis Eichstätt“. 

Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für den Volksmusiktag MITTENDRIN stellt die Bühne für die „Jungen Wilden“ dar, die traditionsgemäß auf dem Pater-Philipp-Jeningen-Platz für Schulen, Jugendkapellen, Musikschulen, Bläserklassen eine Plattform bot, und damit besonders das junge Publikum ansprach.

Dort gaben sich am Samstagnachmittag zahlreiche Nachwuchsmusikantinnen und –musikanten ein Stelldichein, an das sich auch „Spätberufenen“-Kapellen anschlossen.

Am Sonntag wurde die Jugendbühne von zahlreichen Schulen in Beschlag genommen und zur „großen Schulbühne“ umfunktioniert. Die Moderation der Schulbühne lag auch bei diesem MITTENDRIN in den bewährten Händen von MdL Tanja Schorer-Dremel, die sich sichtlich freute, MITTEDNRIN dabei zu sein. 

Ein ganz besonderes Augenmerk legten die Veranstalter auch auf ein buntes und facettenreiches Kinder- und Jugendprogramm für das kleine und jung gebliebene Publikum.

In der ehemaligen Johanniskirche am Domplatz bot Leo Meixner ein Singen mit Kindern an. Er ist der neue Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern und leitet das Sachgebiet „Volksmusikpflege“ am Zentrum für Volksmusik, Literatur und Popularmusik (ZeMuLi) des Bezirks Oberbayern.

Am Kinderprogramm wirkte auch der Donaugau-Trachtenverband mit. Franziska Straus bat Kinder und Jugendliche am Samstagnachmittag zum Tanz auf dem großen Tanzboden am Domplatz und gab Einblicke in die regionalen Volkstänze, speziell ausgerichtet auf junge Tänzerinnen und Tänzer.

Für kleine und große Märchenfreunde erzählte Gisela Haußner zusammen mit Maria Landerer und Maria Jacob Geschichten und Märchen in bayerischer Mundart, bei denen die Kinder gerne auch in Rollen schlüpften und aktiv mitmachen durften.

Mit dabei war zum wiederholten Mal das Filmstudio im Alten Stadttheater. Kinobetreiber Ralph Feigl hatte dort zum Kinderkino eingeladen.

Ebenfalls zum zweiten Mal war das Theater am Schnürl zu Gast beim Mittendrin. „Holzbein und Wackelkopf“ – das sind sechs Frauen aus dem Raum Eichstätt, die der Spaß am Geschichtenschreiben und Theaterspielen, am Planen und Gestalten, an Ideen mit ungewissem Ausgang vereint. Das Stück „Jack und der Zauberstecken“ wurde von kleinen und großen Gästen gleichermaßen mit Spannung verfolgt.

Die Vielfalt des MITTENDRIN wurde in der musikalischen Programmgestaltung deutlich. So wurde nicht nur weltliche Volksmusik mit Instrumenten und Gesang vorgetragen, sondern war auch geistliche Musik zu hören: Zum Volksmusiktag wurden, auch einer von Anfang an bestehenden Tradition folgend - alle Gottesdienste am Sonntagvormittag im Stadtgebiet volksmusikalisch gestaltet, bevor anschließend Volksmusikgruppen jeder Façon auf allen Straßen und Plätzen sowie in vielen Gaststätten und Cafés der Stadt zu hören waren.

Zudem hatten die leiseren Töne des „Trio Collegio“ am Sonntag 16. Juli um 11.00 Uhr zum Innehalten in die Klosterkirche St. Walburg eingeladen, während der Förderverein Volksmusik mit Ernst Schusser und Eva Bruckner um 15.00 Uhr in der Schutzengelkirche zum Mitsingen von Geistlichen Volksliedern „zur Besinnung auf Gott und die Welt“ bat.

Auch dieses Mal erfuhr der Volksmusiktag mediale Aufmerksamkeit. Der Bayerische Rundfunk war mit einem Übertragungswagen vor Ort und sendete am Samstagabend von 19.00 bis 20.00 Uhr live vom Eichstätter Marktplatz.

Desweiteren waren einige Sonderprogrammpunkte angeboten, die ihren besonderen Reiz hatten und dem Volkmusiktag MITTENDRIN einen ganz besonderen Charme verliehen.

Dazu zählten zum einen die Serenaden am Kapellpunkt, einem der romantischsten Winkel Eichstätts, und im Garten des Seelsorgeamtes mit seiner etwas andere Kulisse bot und nicht immer zugänglich ist.

Darüber hinaus war zu einer Liederwanderung zum Schönblick eingeladen, der wie der Name schon sagt, einen wunderschönen Blick über die Stadt bietet. Zahlreiche Teilnehmer hatten sich dieser Wanderung über den „Neuen Weg“ mit einigen Pausen an lauschigen Stellen zum gemeinsamen Singen mit Leo Meixner und Gästeführerin Susanne Höltken aufgemacht. Ziel war das Hotel Schönblick, wo die singenden Wanderer zu einem gemütlichen Hoagarten von Musikgruppen aus der Oberpfalz begrüßt wurden.

Zu einem „Heimgarten“ waren ein privater Garten am Kugelberg sowie der sog. „Wieser-Garten“ für die Musikanten geöffnet.

Einen weiteren Höhepunkt fand der Volksmusiktag mit einem großen Frühschoppen-Standkonzert auf dem barocken Eichstätter Residenzplatz mit der Stadtkapelle Eichstätt, der Dollnsteiner Blaskapelle und der Blaskapelle Möckenlohe, moderiert von Gerhard Julius Beck.

Feierlich beendet wurde der Volksmusik MITTEDNRIN mit dem Abschlussblasen am Neuen Weg über den Dächern der Stadt, was ebenfalls eine von Anfang an gepflegte Tradition darstellt und einen ganz besonderen Abschlussakkord unter die Veranstaltung setzt.

Der enorm große Zuspruch und die Anerkennung sind Ansporn und Verpflichtung für eine weitere Auflage, die hoffentlich im oben genannten Zusammenspiel im Jahr 2025 wieder zustande kommen kann, und es dann wieder heißt: 

„Volksmusik – mittendrin in Eichstätt, mittendrin in Bayern, mittendrin im Leben“

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